Adam Celarek und Christoph Weinzierl-Heigl, beide von der TU Wien, erhalten für ihre Masterarbeiten den OCG-Förderpreis 2018, der mit je 1.500 Euro dotiert ist.
Wien (OTS) - Univ.-Prof. Gabriele Anderst-Kotsis, Leiterin des Instituts für Telekooperation der Uni Linz und Jury Vorsitzende, übergab Adam Celarek bei der EU ICT 2018 und IMAGINE Konferenz des BMVIT im Austria Center den OCG Förderpreis. Der erkrankte Christoph Weinzierl-Heigl wird seinen Preis beim OCG Jahresopening Ende Jänner erhalten. Der OCG Förderpreis feiert heuer ein Jubiläum: Er wird seit 30 Jahren (seit 1988) alljährlich an hervorragende Diplom- bzw. heute Master-Arbeiten im Bereich Informatik von der Österreichischen Computer Gesellschaft (OCG) vergeben.
„Gerade am Beginn einer wissenschaftlichen Karriere ist diese Anerkennung und Wertschätzung der Leistung eine wertvolle Motivation und schafft von Anfang an eine Verbundenheit mit der wissenschaftlichen Community, wie ich aus eigener Erfahrung berichten kann“, betont Anderst-Kotsis, die selbst 1992 den OCG Förderpreis für ihre Diplomarbeit bekommen hatte. Viele heute renommierte Informatik-Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen haben in den letzten 30 Jahren den OCG Förderpreis erhalten. https://www.ocg.at/hall-fame
„Durch unsere zahlreichen wissenschaftlichen Preise und Schulwettbewerbe schafft die OCG einen sehr guten Nährboden für junge gut ausgebildete Informatiker und Informatikerinnen“, ist OCG-Präsident Wilfried Seyruck überzeugt. „Es ist uns ein großes Anliegen, junge Informatik-Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen zu fördern und ihre Leistungen auch einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen“, ergänzt Ronald Bieber, Generalsekretär der OCG. Der OCG Förderpreis geht heuer an Absolventen der TU Wien, beide Masterarbeiten wurden von Prof. Michael Wimmer, vom Institut für Visual Computing & Human-Centered Technology an der TU Wien, betreut.
DI Adam Celarek hat das Studium „Medieninformatik und Visual Computing“ an der TU Wien mit der Masterarbeit „Quantifying the Convergence of Light-Transport Algorithms“ erfolgreich abgeschlossen. In seiner Arbeit geht es darum, verschiedene Algorithmen zur Berechnung von realistisch wirkenden Bildern aus 3D Szenen zu vergleichen. Solche Rendering-Algorithmen werden in der Film- und Werbebranche verwendet. „Es gibt viele verschiedene Algorithmen, die jeweils Vor- und Nachteile haben. Generell kann man jedoch sagen, dass alle Algorithmen einen gewissen Fehler haben und dass dieser kleiner wird, je größer die Rechenzeit ist“, erklärte Celarek bei der Preisverleihung. Ziel von Celareks Arbeit war es, neue und zuverlässigere Methoden zur Fehlermessung bei den benötigten Rendering-Algorithmen einzuführen und den für eine Szene oder Anwendung geeigneten Algorithmus herauszufinden. Die Messung mit bisher bekannten Methoden war unbefriedigend. Die Einführung eines simplen Stellvertreter-Algorithmus bildete die Basis für eine entscheidende Verbesserung.
DI Christoph-Weinzierl-Heigl, Absolvent der gleichen Studienrichtung, erhält den OCG Förderpreis für seine Masterarbeit mit dem Titel: „Adaptively Clustered Reflective Shadow Maps“. In seiner Arbeit wird eine Methode zur glaubhaften Approximierung von indirekter Beleuchtung in der Computergrafik vorgestellt, die in Echtzeit berechnet werden kann. Dieses Themenfeld gewann erst in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren an massiver Bedeutung für die Echtzeitgrafik. Denn nur durch die großen Fortschritte in der Rechenleistung aktueller Grafikkarten (GPUs) war es möglich, die notwendigen, komplexen Berechnungen auch in Echtzeit durchzuführen. Zuvor war dies den sogenannten „Offline Rendering“ Methoden der Bildsynthese vorbehalten, bei denen die Errechnung eines Bildes auf Basis von Strahlenverfolgung (engl.: ray-tracing) zwischen mehreren Minuten bis zu einigen Stunden benötigt. Die OCG gratuliert beiden Preisträgern zu ihren hervorragenden Masterarbeiten. Mehr zum OCG Förderpreis und zu den bisherigen Preisträgern: https://www.ocg.at/de/ocg-förderpreis